4 Mindsets für mehr Zeit im Mama-Alltag
Wenn du Mama wirst, bekommst du vieles, sehr sehr vieles geschenkt. Aber eines sicherlich nicht: mehr Zeit (für dich). Tut mir Leid, dass ich hier mit der Tür gleich so ins Haus falle 😉
Sobald wir ein oder mehrere Kinder haben, ist Zeit für uns noch kostbarer geworden, als in unserem früheren, jetzt sehr sehr weit entfernten, Leben ohne Kids.
“Mein Gott hatte ich viel Zeit früher”,
denke ich mir heute oft und sehne mich manchmal einfach nach einem stinknormalen Gammel-Abend auf der Couch, wo niemand was von mir braucht.
It’s not gonna happen anytime soon.
Das hat mich dazu bewogen, meine Situation neu anzuschauen und zu bewerten.
Letztendlich habe ich neue Perspektiven auf Zeit gewonnen und habe dir hier 4 Mindsets zusammengeschrieben, die mir jeden Tag helfen, mich nicht wahnsinnig zu machen:
1. Ich “habe” genauso viel Zeit wie vorher – ich nutze sie nur anders.
Unsere schwerwiegende Entscheidung ein Kind zu bekommen, geht nun einmal damit einher, dass sehr viel meiner Zeit in das Kind fließt.
Und das ist ja auch gut und richtig so. Man kann nicht erwarten, dass alles “wie früher”, nur halt mit süßem Baby im Anhang läuft.
Ich weiß noch, dass ich es mir mal so vorgestellt habe, aber so ist es nicht (zumindest bei uns nicht). 🙂
Sehr viel meiner Zeit fließt natürlich ins Baby. Und das ist wunderbar so.
Außerdem nutze ich die Zeit nun anders.
Während meine Abende früher mit Zeit für mich, Partnerschaft, FreundInnen, Familie, Sport, Gammeln, etc. vorgesehen waren, sind sie aktuell sehr stark von Einschlafbegleitung dominiert.
Das macht alles vorherig genannte schwieriger in die Abendgestaltung mit einzubeziehen.
Super, die Abende voll dahin?
Nö, ich musste mich nur um-organisieren.
Was gut möglich ist: Gedanken für diesen Blog zu sammeln, Artikel zu schreiben (meist einhändig am Handy ;)), mein Wissen über Blogging, Mentaltraining, Gründen, Mutterschaft, Ernährung, Sport, uv.m. aufzufüllen durch Podcasts, Lesen, Videos.
Früher habe ich mir oft ruhige Zeit gewünscht, um mich in inspirierende Inhalte reinzufuchsen – diese Möglichkeit habe ich aktuell abends geschenkt bekommen.
Ist doch cool!
Wo kannst du deine Zeit noch anders nutzen, als du es bisher gewohnt warst?
Wo hast du so ein Zeitfenster geschenkt bekommen, das dir ursprünglich wie ein Zeitdiebstahl vorkam?
2. Ich bin da, wo meine Füße auf dem Boden sind.
Die gute alte Präsenz.
Falls du auch mit der ein Thema hast, erkennst du das daran, dass du während du diesen Artikel liest, auch schon an 34 andere Sachen gedacht hast, die du noch machen möchtest, kurz was anderes gemacht hast oder generell oft in der Zukunft oder der Vergangenheit lebst.
Mir geht es jedenfalls oft so und dann verwehre ich mir dadurch ja im jetzigen Moment zu sein und ihn zu erleben.
Das führt wiederum dazu, dass mir vorkommt, dass die Zeit NOCH schneller vergeht, als ohnehin schon. Und das will ich eher nicht.
Deshalb gilt für mich mein Mantra:
Ich bin da, wo meine Füße auf dem Boden sind.
Auch dann, wenn ich gerade (un)geduldig warte, bis meine kleine Chefin endlich einschläft, damit ich noch 483 Sachen erledigen kann. Dann erst recht.
Ich bin da, wo meine Füße auf dem Boden sind.
3. Irgendwann ist jetzt
Für diesen Punkt muss ich den guten Max Giesinger zitieren: Irgendwann ist Jetzt.
Wenn wir uns wirklich, wirklich auf diesen Gedanken einlassen, dann können wir ihn aus der Plattitüden-Schublade rausnehmen und erkennen:
stimmt.
Leben kann ich nur im Jetzt, in diesem Moment.
Ich kann an die Vergangenheit und Zukunft denken, aber erlebbar ist nur die Gegenwart.
Erlebbar ist nur die Gegenwart.
Und dafür, dass uns Zeit so wertvoll ist, verbringen wir ganz schön viel Zeit damit, diese nicht zu erleben.
Weil wir sie “verdenken” an irgendwelche Ängste aufgrund der Vergangenheit oder Sorgen aufgrund der Zukunft.
Lebendig sein, Freude und Liebe spüren, das Kind kuscheln, einem Fremden helfen, einen Sonnenaufgang erleben, einen Blog-Artikel lesen: all das geht nur in der Gegenwart.
Viele Menschen leben für eine bessere Zukunft. Für die Pension, für die Kinder, für….? Was ist es bei dir? Da müssen wir ja nicht mal so weit wie Pension denken.
Da reicht schon; ich muss nur noch die nächsten 3 Monate in diesem Job überleben, dann wird es sicher besser.
Wenn ich mehr Geld habe, dann kann ich entspannen.
Wenn ich diese stressige Woche überstanden habe, dann ernähre ich mich wieder gesund.
Wenn…, dann…
In dieser ominösen Zukunft wird es also immer vermeintlich besser. Nicht nur verschieben wir unser Leben dadurch jedes Mal erneut, nein wir werten auch den jetzigen Moment ab.
Jetzt ist es noch schlecht, aber dann, bald, wird alles besser.
In unserer idealisierten Zukunft.
Wann sind wir denn fertig?
Wann sind wir angekommen?
Die Qualität des Lebens entscheidet sich in jedem Moment; wie dieser Moment gelebt wird.
Erst geben wir den Momenten wieder Bedeutung, dann bekommt es das Leben auch. Nicht umgekehrt.
Warten wir nicht darauf, dass unser Leben besser wird, damit die Momente besser werden.
Füllen wir lieber die Momente jetzt mit Freude, einem Lachen, Zuversicht, Antrieb, Feuer, Lust.
Ein guter Check-In für sich selbst, um sich da wieder gut zu erden und den Moment wieder bewusst zu befüllen, so wie man das möchte, ist die folgende Frage:
Was bringe ich jetzt in diesem Moment mit meinem Denken, Sprechen, Handeln, Mimik zum Ausdruck?
Wenn dir die Antwort gefällt: top! Wenn nicht: was kannst du jetzt ändern?
Oft sind es nicht die riesig großen Veränderungen, sondern schon kleine Momente des Bewusstseins und ein Lächeln, das die schönen Berge versetzt.
4. Haben oder Nutzen
Dieser Punkt knüpft direkt an den vorherigen an: Es geht nicht darum, wie viel Zeit wir “haben”, sondern wie wir sie nutzen, wie wir sie füllen.
Füllen wir sie mit Ängsten, Sorgen, Lästereien, Prokrastination und Junk Food? Füllen wir sie mit Gedanken darüber, was wir eigentlich gerne hätten im Leben, aber ja eh nicht schaffen oder bekommen? Klingt nicht so fein.
Füllen wir sie mit Freude, Lachen, Zuversicht, Mut und Hilfsbereitschaft? Mit Beziehungen, die uns gut tun, Erlebnisse, die uns erfüllen?
Füllen wir sie mit Dingen, die wir einfach cool finden, die es wert sind, von uns gemacht zu werden – egal was die Zweifel sagen? Klingt doch gleich viel besser.
Qualität vor Quantität gilt auch beim Thema Zeit.
Bevor es hier zu cheesy endet, werfe ich an dieser Stelle lieber noch ein paar Buchtipps zum Thema Zeit in die Runde:
4000 Weeks – Oliver Burkeman
How to Stop Time – Matt Haig (danke Isabell & Isabells Mama :-))
The Power of Now – Eckhart Tolle
The Success Principles – Jack Canfield
Was sind deine Tipps und Learnings zum Thema Zeit? Schreib’ es unten in die Kommentare.
Alles Liebe,
Mama Jama
Christine ist Gründungs- und Mentaltrainerin und hat den Blog Mama Jama während ihrer ersten Schwangerschaft 2021 ins Leben gerufen.
Mit Mindful Business Start unterstützt sie selbstständige Frauen darin, ihre Ideen zu verwirklichen und in erste Angebote zu verwandeln.
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