Das erste Jahr als Mama

Schon 1 Jahr um?

 

Nö. Nein. Non. Njet. Das kann doch nicht sein? Really?! Like, really?! Wo ist das letzte Jahr hin? Ich hab doch nur kurz… 1 Mal Windel gewechselt, gekuschelt und jetzt ist sie.. ein Kleinkind?

Jössas, würd meine Oma da sagen.

An den Kindern sieht man, wie schnell die Zeit vergeht, sagt man.

Komisch, wie es einerseits so schnell geht.

Und andererseits vergehen die Nächte mit Dauergenuckel und die Tage, an denen man zum 420. Mal den runden Stein durch die runde Öffnung schiebt, so langsam.

Zeit ist wirklich relativ. Zeit hat überhaupt einen ganz neuen Stellenwert im letzten Jahr bekommen, wie sehr viele andere Dinge.

In diesem Artikel teile ich mit dir meine Reflexion über mein erstes Jahr als Babymama:

1. Unser Mantra hat sich bewährt

Mein Mann und ich haben relativ schnell ein Mantra eingeführt: AA.

Aber nicht das AA, das du denkst.

Es steht für: adapt accordingly.

Ich kann euch nicht sagen, wie oft wir in Situationen waren, in denen wir gerade etwas tun wollten (z.B. zu einer Verabredung losgehen) und es dann aber doch anders kam (Baby kackt an die Wand – fragt nicht).

Dann – so hat es sich bewährt – haben wir uns gegenseitig mit unserem Mantra AA daran erinnert, dass wir uns an die neue Situation anpassen müssen und unser starres Hirn, das den ursprünglichen Plan einfach nur durchführen wollte (grrr!!!), an diesen neuen Gedanken humorvoll gewöhnen konnten.

Je nachdem, wer gerade grimmiger drauf ist, war dann das empfangende Ende dieser mutmachenden Botschaft AA.

Das hat auch immer die nötige Perspektive und Prise Humor in die Situation gebracht, auch wenn man sich eigentlich gar nicht nach Lachen fühlte. Aber dann merkt man: eigentlich ist es egal. AA.

Die magische Wunderpille ist AA aber nicht. Es gibt natürlich trotzdem Situationen, die grimmig sind und bleiben, weil niemand Bock auf AA hat. Auch diese Tage gibt es.

 
 
 

Es ist ok. AA.

2. Erwartungen loslassen, macht glücklich

Ganz zu Beginn unserer Elternschaft war ich verunsichert, wenn die Kleine abends weinte oder wie sie schlief (oder eben nicht schlief – nachts). Das hatte mich sehr verunsichert, weil ich mir das echt anders vorgestellt hatte.

Ich hatte einfach keinen Plan und/oder eine verquere Vorstellung darüber, wie Babies zu schlafen hatten.

Und klare Erwartungen.

Ich hatte erwartet, nachts zu schlafen.

Zumindest etwas mehr und besser, als es tatsächlich der Fall war. Ich Anfängerin.

Irgendwann wurde es besser. Und ich muss sagen: ich habe dann auch relativ schnell gecheckt, dass es eher energiezehrend ist, eine bestimmte Erwartungshaltung an die Nächte zu legen, weil sie ja dann doch anders kommen, als gedacht.

Every time.

Erwartungen loszulassen hilft mir dabei, zufrieden zu sein und es hilft mir mit dem Thema Wut.

Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich eigentlich immer nur wütend werde, wenn ich es mir eben anders erwartet hatte.

Ja, ich hatte mir nicht vorgestellt, jetzt gefühlte 100 Jahre Einschlafbegleitung zu machen, nur um 10 Minuten später wieder zurück zitiert zu werden.

Ich hatte wahrscheinlich eher die Erwartung, 20 Minuten Einschlafbegleitung zu machen und dann nen gemütlichen Abend zu haben. AA.

Wenn ich meinen Plan mental loslassen kann, kann dann meistens auch die Wut wieder gehen.

Wenn ich meine Anforderung an das Leben in dem Moment loslassen kann – in welcher Form auch immer, dann mache ich mich selbst wieder glücklich 🙂

 

3. Die Zeit für mich muss ich mir aktiv nehmen

Die letzten 3 Monate waren sehr intensiv, nachdem ich wieder begonnen habe zu arbeiten und dann gleich mal was Neues aus dem Boden gestampft habe.

Es war von Anfang an mein Wunsch, bald wieder zu arbeiten.

Mein Mann und ich hatten die Vision, dass wir beide viel Zeit mit der Kleinen haben, aber auch beide arbeiten können.

Während wir es geschafft haben, das umzusetzen, was wir wirklich sehr feiern, habe ich dabei eins vergessen:

Mir aktiv die Zeit auch für mich und meinen Sport rauszunehmen.

Wenn es nicht im Kalender steht, wird es nicht passieren.

Dann wird der Lauf nicht passieren, die Yoga-Einheit, das Krafttraining. Alles nur mehr Träume.

Es ist die Illusion, mit der wir uns alle gerne belügen: das mache ich dann, wenn ich Zeit habe.

Ja, es kommt vor, dass ich mal spontan entscheide, dass ich jetzt Lust auf Sport oder Yoga habe.

Aber Hand aufs Herz – daraus entsteht doch keine Routine.

Ich habe nicht x Mal die Woche zu einer bestimmten Zeit, Lust darauf, Sport zu machen – auch wenn ich Sport gerne mache.

Und wenn es nicht im Kalender steht und ich diese Abmachung mit mir nicht treffe, dann wird es auch nicht passieren.

Ich muss mich also nicht weiter belügen. Die Zeit kann ich mir aktiv nehmen und dann dran bleiben.

Nur so können diese Dinge für mich regelmäßig Platz im Alltag finden.

So schnell ein Jahr um ist, so viel ist darin auch passiert.

Während ich diesen Artikel schreibe, denke ich: ich weiß ja schon voll viel gar nicht mehr.

Ich weiß nicht mehr genau, wie ich mich im 1. Monat gefühlt habe.

Ich habe keine Ahnung mehr, wie die Kleine im 4. Monat ausgesehen oder sich verhalten hat.

Als würde die Festplatte laufend mit der aktuellen Version überschrieben werden, denn der Arbeitsspeicher ist nicht groß genug für alle Versionen.

Schließlich sind diese kleinen süßen Wesen ja auch wirklich jeden Tag jemand anderer.

 

So wie wir auch. Und nach einem Jahr sowieso 🙂

 
 

Wie war dein 1. Jahr als Mama oder Papa? Was hast du dir daraus mitgenommen? Wie hat es dich verändert?

Ich freue mich auf deine Kommentare.

 
 

Alles Liebe,

Mama Jama

Christine ist Gründungs- und Mentaltrainerin und hat den Blog Mama Jama während ihrer ersten Schwangerschaft 2021 ins Leben gerufen.

Mit Mindful Business Start unterstützt sie selbstständige Frauen darin, ihre Ideen zu verwirklichen und in erste Angebote zu verwandeln.

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