Typische (Gründungs-) Ängste und wie man sie loslässt

Wer kennt’s nicht?

  • Ich kann das nicht.

  • Ich bin nicht gut genug.

  • Wer bin ich schon?

  • Es ist zu riskant.

  • Das gibt es schon.

  • Was, wenn ich ausgelacht werde?

Über diese Ängste habe ich in meinem letzten Artikel mehr geschrieben.

Das sind die aus meiner Erfahrung allerhäufigsten Gründe, warum wir uns im Leben allgemein oder im Gründungsprozess insbesondere so ausbremsen.

Und es ist SO schade, weil das wirklich nur im Kopf stattfindet und keine Realität ist – bis wir sie durch unser Warten zu einer machen.

 

Kennst du diese Ängste?

Die sind ganz normal. Wir haben alle Ängste und das ist gut so.

Schlecht und unangenehm sind sie nur, wenn wir uns darin verbeißen und sie im Vordergrund stehen (sog. negativity bias – mehr dazu in einem anderen Beitrag).

Und kennst du das, wenn diese Ängste einfach nicht weggehen?

Oft verlassen uns diese Gedanken nicht, weil wir sie immer wieder denken, unser Fokus und somit zu unserer Realität werden.

Und sie schreien immer lauter, je weniger wir hinhören.

Viel entspannter und zielführender ist es daher, wenn wir diesen Ängsten zuhören und sie NUTZEN.

Denn diese guten Ängste sind ja nicht zum Spaß hier, nein. Sie wollen uns etwas sagen, uns schützen.

Und das wollen wir gerne nutzen, um sie letztendlich loszulassen.

Ängste loslassen in 3 Schritten

Mit diesen 3 simplen (aber nicht einfachen ;)) Schritten kannst du dir deine Ängste anschauen, nutzen und ins Positive transformieren.

Ich mach’s mal an einem persönlichen Beispiel fest:

Meine Angst war lange, dass ich nicht selbstständig sein kann und ich war ständig mit Selbstzweifeln bis oben hin angefüllt.

  • „Wer bin ich schon, dass ich glaube, mich jetzt einfach selbstständig machen zu können?“

  • „Ich kann das nicht. Ich habe nicht genug Erfahrung dafür.“

  • „Ich bin sicher nicht kreativ, schlau und selbstbewusst genug dafür.“

  • und vieles vieles mehr.

Schritt 1: Die Angst da sein lassen

Nachdem ich mir mit diesen Zweifeln schon SO auf die Nerven gegangen bin, habe ich gelernt, wie man am besten mit Ängsten umgeht.

Nämlich: sie nicht zu bekämpfen. Deine Angst will dir etwas sagen. Also habe ich sie zugelassen, gespürt und habe zugehört.

Wie kannst du mit deiner Angst sein und sitzen? Wie kannst du sie am besten da sein lassen?

BEISPIEL

Setz dich hin, schließ deine Augen, atme tief in den Bauch, ein und aus. Erlaube dir, in dein Gefühl der Angst einzusteigen, fühle es. Was macht die Angst, was genau? Lass sie einfach da sein.

 

Schritt 2: Was will mir die Angst sagen?

Deine Angst ist nicht grundlos hier, sie will dich vor etwas schützen und dir zum Besten verhelfen. Mit diesem wohlwollenden Blick frage dich:

Was steht hinter meiner Angst? Warum habe ich Angst zu gründen? Warum glaube ich, dass ich noch nicht gut genug dafür bin?

 

BEISPIEL

Nachdem ich mich getraut habe, meine Ängste da sein zu lassen, hineinzuspüren und mit anderen darüber zu sprechen, konnte ich besser sehen, was dahinter steht:

  • Eigentlich mache ich mir Sorgen, dass ich mehr Erfahrung und Fachwissen brauche, um xyz anzubieten. Ich möchte mir das genauer anschauen.

  • Ich will mich nicht übernehmen und in ein Hamsterrad einsteigen, aus dem ich nicht mehr rauskomme. Ich möchte dafür vorsorgen, dass das nicht passiert.

 

Schritt 3: Wie kann ich das Bedürfnis meiner Angst stillen?

Im 3. und letzten Schritt schaust du dir nun deine Bedürfnisse an, die du in Schritt 2 identifiziert hast und fragst dich:

Wie kann ich diese Bedürfnisse jetzt eigentlich stillen? Was braucht es? Was brauche ich?

 

BEISPIEL

Bedürfnis: Ich möchte sicherstellen, genug Erfahrung und Fachwissen zu haben.

Lösung und nächste Schritte:

Ich spreche mal mit ein paar Selbstständigen aus meinem Netzwerk und befrage sie zu ihren Erfahrungen damit. Ich schau mir ein paar Selbstständige und Gründerinnen im Internet / auf Podcasts / in Magazinen an. Ich lese Biografien von Gründerinnen und lerne, wie sie gestartet haben. Ich spreche mit potentiellen Kundinnen und schaue, welche Probleme und Anforderungen sie haben und ob das zu meinem Skillset passt.

 

Bedürfnis: Ich möchte sicherstellen, dass ich mich nicht übernehme.

Lösung und nächste Schritte:

→ Ich überlege mir gezielt eine Strategie für meine Fragen, wie ich ein nachhaltiges Setup schaffen kann (KundInnen, Akquise, Geldpolster, etc.)

→ Ich spreche mit anderen Selbstständigen dazu und hole mir Rat.

→ Ich belege Kurse, Workshops, Trainings zu genau diesen Themen.

Wozu führt dieser Prozess?

Dass die Angst sofort weg ist? No! Das ist nicht das Ziel.

ABER diese Stimme wird so viel leiser (weil das dahinterliegende Bedürfnis gestillt wird) und deutlich konstruktiver.

Du stellst nämlich die richtigen Fragen und drehst dich nicht mehr im Kreis mit den immer selben negativen Schleifen.

Du stellst dich deiner Angst und wertschätzt dein (Sicherheits-)Bedürfnis dahinter.

Du nimmst sie mit und nutzt die Energie für Dinge, die dich voranbringen, anstatt dich von ihr ausbremsen zu lassen.

Anstatt davon blockiert zu sein, erkennst du sie als wertvolle Signale für deine nächsten Schritte und Aktivitäten.

Cool, oder?

Dass dieser Prozess neverending ist, ist vielleicht klar, aber sei an dieser Stelle erwähnt.

Ich wünsche dir viel Geduld dafür und vor allem den Glauben an dich selbst.

 

In Mindful Business Start unterstütze ich dich genau dabei; an dich zu glauben, während du dir dein Unternehmen Schritt für Schritt aufbaust.

Hier kannst du mehr erfahren.

 

Wie gehst du mit deinen Ängsten um? Schreib’ es in die Kommentare!

 

Alles Liebe,

Mama Jama

Christine ist Gründungs- und Mentaltrainerin und hat den Blog Mama Jama während ihrer ersten Schwangerschaft 2021 ins Leben gerufen.

Mit Mindful Business Start unterstützt sie selbstständige Frauen darin, ihre Ideen zu verwirklichen und in erste Angebote zu verwandeln.

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