Zu wenig Zeit? Das kannst du tun.

Als Mama denke ich mir desöfteren mal:

  • Shit, jetzt hab ich das schon wieder nicht geschafft.

  • What, diese Mail liegt schon seit 3 Wochen?

  • Ma, jetzt hab ich heut schon wieder nicht (ein x-beliebiges Projekt einfügen) geschafft.

Kennst du das?

 

Ja, da kann man sich schnell verirren in negativen Gedankenkreisen:

“Ich brauche mehr Zeit”

“Ich habe zu wenig Zeit”

“Ich bin so gestresst”

 

Und sich immer wieder diese Story selbst erzählen, bis man sich selbst als Opfer drin verliert.

#beentheredonethat

#stillthere 🥲

 

In den letzten Wochen habe ich einige Gespräche mit Müttern geführt, die ihr eigenes Unternehmen gründen oder ihre Selbstständigkeit ausbauen wollen.

Der #1 pain point dieser Frauen – und vielleicht auch von dir – ist immer wieder die Zeit.

  • Wie finde ich die Zeit neben Kind und Familie, um was Ordentliches aufzubauen?

  • Das kann sich doch alles nicht ausgehen?

  • Es ist nie genug Zeit da.

Anstatt dass wir krampfhaft versuchen, noch mehr Dinge in unseren ohnehin schon vollen Kalender reinzupacken, muss es doch eine andere Möglichkeit geben, oder?

Zum Glück hatte ich kürzlich eine wunderbare Begegnung mit einer tollen Frau, die sich als 3-fach-Mama und Unternehmerin als Zeitmanagement-Expertin etabliert hat.

Lisi Molzbichler ist Geschäftsführerin vom Vereinbarkeits-Event balanceUP und Gründerin der Business Moms Austria.

Gemeinsam haben wir unsere Köpfe zusammengesteckt und für das Female Future Festival in Graz und Wien eine Rede über das Thema Zeitmanagement gestaltet, das vor allem für Mütter immer wieder ein Stressfaktor ist.

Wir haben dir daher hier nochmals die wichtigsten Inhalte zusammengefasst, damit du:

  • bald schon weniger Stress und Überstunden hast

  • weißt, welche Art von Zeitmanagement du brauchst und

  • wie du dir endlich mehr Freiräume verschaffen kannst.

Die Sache mit dem Zeitmanagement

Mit dem Zeitmanagement ist es ja so, dass es das eigentlich nicht gibt.

Auch wenn wir eine Rede darüber gehalten haben 🙂

Was wir damit meinen: Zeit lässt sich nicht managen.

Die ist immer da, fließt immer weiter, jeden Tag gibt es weitere 24h für dich, für mich, für alle zur Verfügung.

Managen kann man also nicht die Zeit, ABER den eigenen Umgang mit der Zeit und wie wir darüber denken.

Das bedeutet, in erster Linie müssen wir mal uns selbst verstehen und wie wir am besten mit Zeit umgehen.

Dazu sind die folgenden vier Zeitmanagement-Typen nach Cordula Nussbaum sehr hilfreich, um ein Selbstverständnis aufzubauen:

  • Die Logikerin

  • Die Ordnerin

  • Die Kreative

  • Die Unterstützerin

Schauen wir uns die einzelnen Typen – eventuell etwas überzeichnet – im Detail an.

Die systematischen Typen

Die Logikerin

Die Logikerin liebt Daten, Fakten und den praktischen Nutzen, Gefühle hingegen sieht sie eher pragmatisch.

Sie ist also weniger der romantische Typ.

Sie könnte beispielsweise Controllerin sein und sich tagelang an einer falschen Kommastelle in der Aufstellung verlieren, weil sie sehr genau ist.

 

Die Ordnerin

Die Ordnerin ist ein absoluter Listenfreak und Ordnungsfan.

Sie räumt gerne ihr Umfeld auf, bevor sie zu arbeiten beginnt, d.h. ihr Schreibtisch ist super sauber, die Stifte nach Farben sortiert und für ihre Listen hat sie meist noch eine Liste, damit sie auch ja den Überblick behält.

Meistens ist sie auch über Wochen im Voraus verplant.

Sounds familiar? Hier ein paar Tipps:

 
Was den systematischen Typen hilft

Klassische Zeitmanagement-Methoden wie das Pareto-Prinzip (80/20) oder die Alpen Methode schaffen diesen listen- und datenbasierten Typen Abhilfe.

Darüber hinaus ist es aber auch wichtig für diese Typen zwei Dinge loszulassen oder zumindest einen lockeren Zugang dazu zu entwickeln:

  • Perfektionismus und

  • Fixe Pläne im Kopf

Dafür kannst du dir die folgenden Fragen stellen:
  • Was ist gerade wirklich wichtig?

  • Was braucht die Situation jetzt?

  • Was würde ich jetzt tun, wenn ich nur noch 20 Minuten Zeit dafür hätte?

  • Zu welchem Ergebnis will ich eigentlich kommen (ergebnisorientiert statt prozessorientiert)?

  • Was versteckt sich hinter meinem Perfektionismus?

  • Warum scheue ich mich davor, das fertigzustellen?

Falls du dich bei diesen zwei Typen noch nicht ertappt gefühlt hast, bist du vielleicht eher bei den folgenden zu finden.

 

Die weichen Typen

Neben den zwei systematischen Typen, gibt es noch zwei weiche Typen.

 

Die Kreative

Die Kreative hat tausende Ideen und startet immer was Neues, hat aber Schwierigkeiten, dran zu bleiben.

Sie ist eine Scanner Persönlichkeit, d.h. sie interessiert sich für viele Themen, will aber nicht zu tief eintauchen und lässt sich leicht ablenken.

Sie startet Prozesse oft neu, erfindet das Rad und Abläufe gerne neu.

Damit kann sie sich schnell mal verzetteln.

Du bist der kreative Typ? Was du tun kannst:
  • Was ist eigentlich das Ergebnis, das du erreichen willst?

  • Woran wirst du daher die nächsten Tage, Wochen arbeiten?

  • Alles andere kannst du in deinen Ideenparkplatz schieben. Das kann eine banale Liste, eine Mindmap oder dergleichen sein.

  • Halte deinen Fokus auf die wichtigsten Ergebnisse, die du für dich definiert hast.

Die Unterstützerin

Der vierte und letzte Typ ist die Unterstützerin, eine sehr empathische und hilfsbereite Person.

Sie ist heiß begehrt bei den KollegInnen, denn die Aufgaben von anderen werden öfter mal übernommen, um sie unbedingt vor Stress zu bewahren.

Dass sie selbst dann aber unter Zeitdruck gerät oder eigene Projekte liegen bleiben, gehört auch zu ihrem Alltag.

In der Mama-Rolle kann es schnell mal passieren, dass dieses Unterstützungs-Gen, das für das Kind dauernd aktiviert ist, auch auf andere übertragen wird.

Wie kannst du als Unterstützerin besser mit deiner Zeit umgehen?

Du ahnst es schon: Nein sagen!

Übe dich in Abgrenzung (über das Thema Abgrenzung generell habe ich hier und hier schon geschrieben, lies mal rein).

 

Was sind deine Ziele? Was sind deine Aufgaben? Was steht in deiner job description? Was ist deine Aufgabe und was ist meine Aufgabe? Fokussiere dich so gut du kannst auf deine eigenen Ziele und Aufgaben.

Als geborene people-pleaserin übe ich mich auch täglich darin Nein zu sagen und zu verstehen:

  • Ich bin nicht für andere Menschen (außer mein Kind 🙂 verantwortlich.

  • Ich muss nicht andauernd anderen helfen, um geliebt zu werden.

  • Nein zu sagen heißt nicht, ein schlechter Mensch zu sein.

  • Es bedeutet nicht, dass du niemandem mehr helfen darfst. Es bedeutet nur, dass du gesunde Grenzen setzt, damit es dir selbst noch gut geht dabei.

Wozu kannst du heute Nein sagen?

 

Was du jetzt konkret tun kannst

Verstehe dich selbst

Verstehe, welcher Typ du bist, welche Tendenzen und Muster du im Alltag hast und was dir dabei helfen kann, besser damit umzugehen. Einen Selbsttest kannst du hier machen.

Zoom raus

Geh in die Meta-Perspektive: Was willst du eigentlich erreichen? Und wie kannst du dorthin kommen? Was ist dafür jetzt wirklich wesentlich?

Lass Dinge weg

Was kannst du weglassen? Es gibt so viele Dinge, die wir jeden Tag tun könnten, doch wir brauchen Prioritäten und Fokus.

Sei realistisch und beginne damit, Dinge wegzulassen, anstatt mehr Dinge in immer weniger Zeit reinzuquetschen.

  • Welche Aufgaben und Projekte können vertagt oder ganz gestrichen werden?

  • Welche Aufgaben können delegiert werden?

  • Womit verbringst du im Alltag viel Zeit, was dir keine Ergebnisse bringt? (Social Media, Emails, andere bewerten,…)

Teil deine Erfahrungen dazu unten in den Kommentaren:

Welcher Typ bist du? Wie gehst du damit um? Was hat dir am meisten dabei geholfen?

Ich freue mich darauf, von dir zu hören!

 

Bis dahin alles Liebe,

Mama Jama

Christine ist Gründungs- und Mentaltrainerin und hat den Blog Mama Jama während ihrer ersten Schwangerschaft 2021 ins Leben gerufen.

Mit Mindful Business Start unterstützt sie selbstständige Frauen darin, ihre Ideen zu verwirklichen und in erste Angebote zu verwandeln.

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